Mein zweites Jahr in der U19 begann wie mein erstes Jahr
auch. Bei den Berliner Six Days. Dort wurde unser Team vorgestellt und traf
jede Menge neuer Gesichter. Kurz darauf fuhren wir uns Ski-Lager. Grundlage
schaffen für die anstrengende Saison war angesagt. Mein erstes Mal auf Skiern
konnte ich glaub ich ganz gut meistern. Leider bin ich zum Ende hin krank
geworden. Ostern fuhren wir alle noch nach Mallorca. Höhenmeter sammeln. Dort
fühlte ich mich recht gut und merkte: es geht besser als im letzten Jahr.
Zurück zu Hause fuhr ich gleich mein erstes Rennen in Börger
zusammen mit den Frauen. Dort konnte ich mich unter die ersten 20 positionieren
und war schon recht zufrieden. Meine Landesmeisterschaften liefen ebenfalls
hervorragend. Im Zeitfahren und im Straßenrennen gab es für mich 2
Landesmeistertitel. Ich konnte im Straßenrennen sogar die meisten Frauen im
Sprint schlagen.
Hochmotiviert und mit Erkältung stand ich dann in
Langenweißbach am Start. Dem ersten Bundesligarennen der Saison. Schon früh hat
sich unser komplettes U19 Feld auseinandergefahren und wir fuhren in einzelnen
Gruppen über den Kurs. Ein Bild das sich in jedem Rennen wiederholen sollte.
Nach der 6 Runde wurde das Rennen abgebrochen. Unsere Nora stürzte leider
schwer und musste ins Krankenhaus gebracht werden. Gewertet wurde die letzte
Zieldurchfahrt von uns. Platz 17 hieß das für mich. Ein Ergebnis mit dem ich
nicht wirklich zufrieden war.
Im nächsten Rennen in Merdingen fühlte ich mich schon
besser. Meine Erkältung hatte ich fast auskuriert und die Form im Training
stieg auch langsam an. Das Rennen lief wieder nach dem gleichen Muster ab. In
den ersten 2 Runden zerlegte sich unser Feld und wir fuhren in einzelnen
Gruppen zusammen mit den Frauen (diese starten immer 2 Minuten nach uns). Am Ende
fuhr ich auf den 21. Platz. Also vom Ergebnis schlechter als beim letzten Mal.
Aber wie gesagt. Es fühlte sich schon besser an. Vom Sturzpech wurden wir
wieder nicht verschont. Merle landete auf der Abfahrt im Graben. Gott sei Dank
ist dieses Mal nix schlimmes passiert.
Beim nächsten Rennen in Karbach hatte ich dann Pech!
Gestürzt bin ich zum Glück nicht, aber mein Rad versagte den Dienst und ich
musste mit dem Ersatzrad weiterfahren. Ich wurde von unseren Sportlichen
Leitern zu einer Gruppe gefahren und dort konnte ich das restliche Rennen gut
mitfahren. Den Zielsprint konnte ich sogar gewinnen und am Ende konnte ich auf
den 18. Platz fahren. So stand ich nach 3 Rennen in der Gesamtwertung auf Rang
17.
Das nächste Rennen war die Deutsche Meisterschaft. Diese
fand dieses Jahr in Bayern, genauer gesagt in Reinstetten statt. Der Kurs sah
gar nicht so schlimm aus. Recht wellig und ein kleiner Stich den man irgendwie
hochfahren muss. Das bekomm ich hin dachte ich mir. Und siehe da: es lief auch
ganz gut. Ich fand mich in einer guten Gruppe wieder und nach und nach holten
wir viele andere Fahrerinnen ein, so dass wir am Ende des Rennens das Hauptfeld
bildeten. Mein Zielsprint lief allerdings nicht ganz so gut. Irgendwas flog mir
vor mein Rad und ich musste kurz bremsen. Am Ende stand Platz 14 zu Buche. Da
freute ich mich drüber. Mein bestes Ergebnis dieses Jahr!
Bundesliga-Rennen Nr.4 war mein absoluter Alptraum. Die
„Auensteiner Radsporttage“ in Ilsfeld-Auenstein. Die Runde fand ich im letzten
Jahr schon schrecklich und irgendwie habe ich das Gefühl, die Runde ist nicht
besser geworden. Motiviert stand ich am Start und die ganze Zeit kämpfte ich
mit ein paar Fahrerinnen und eine Runde vor Schluss waren wir aus dem Zeitlimit
gefallen. Wir mussten das Rennen beenden. Platzierung und Bundesligapunkte adé.
Meinen Teamkameradinnen erging es nicht viel besser. Bis auf Helene kam keine
von uns ins Ziel.
Das nächste Bundesligarennen fand erst in 8 Wochen statt und
so hatte ich viel Zeit mich darauf vorzubereiten. Die Deutschen Meisterschaften
im Einzelzeitfahren standen an. Da ich Zeitfahren schon immer mochte und ich
viel Vorbereitungszeit hatte hoffte ich natürlich auf ein gutes Ergebnis. Und
tatsächlich lief es beim Zeitfahren auch ganz gut. Ich kam super in Tritt und
die beiden Runden in Otter (dicht bei Hamburg) vergingen wie im Flug. Platz 7
stand im Ergebnis. Ich war überglücklich. Endlich ging es bergauf.
Das nächste Bundesligarennen stand auf dem Programm und es
war wieder ein Zeitfahren! Wie toll dachte ich. Dieses Mal war ein
Paarzeitfahren zu absolvieren. Das Problem: alle aus meinem Team waren krank
oder verletzt. Wir haben dann kurzerhand jemand anderes gefunden: Carlotta Voß.
Sie fuhr im letzten Zeitfahren auf Platz 6, also ein Rang vor mir. Das könnte
passen dachten wir uns. Nach jeder Menge Papierkrieg trafen wir uns in Genthin,
fuhren die Runde ab und besprachen kurz die Taktik für das Rennen. Das kann ja
was werden dachte ich mir. Mein erstes Paarzeitfahren und dann noch mit
jemanden, den ich gerade kennengelernt habe. Aber es lief richtig gut. Am Ende
haben wir es sogar aufs Podium geschafft. Platz 3 in einem Bundesligarennen.
Ich hätte nie gedacht, dass ich das nochmal schaffe in dieser Saison!
Zum nächsten Bundesligarennen fuhren wir nach Sebnitz direkt
an die tschechische Grenze. In Tschechien fuhren Samstag auch noch ein Rennen
zur Vorbereitung. Auf der einen Seite ging es hoch, auf der anderen runter. Im
Hinterkopf ja nicht zu übertreiben konnte ich dort auf einen 6. Platz fahren.
Leider habe ich mir dort meine Schaltung zerstört. Das hieß ordentlich Arbeit
für unseren Mechaniker der dann abends in Sebnitz das komplette Rad umbauen
musste.
Das Rennen in Sebnitz selbst lief ganz gut. Ich konnte mcih ganz gut in im
Hauptfeld der Frauen halten. Irgendwann wurde es auch dort zu schnell und ich
kam mit einer Gruppe von Frauen und Juniorinnen ins Ziel. Den Sprint der U19
konnte ich auch dort für mich entscheiden. Platz 12 stand für mich im Ergebnis.
Damit war ich ganz zufrieden. Im Gesamtergebnis stand ich jetzt kurz vor
Schluss auf Rang 13. Das Ergebnis wollte ich halten. Viel verbessern konnte ich
wohl nicht mehr viel. Dafür war der Abstand zu den anderen Fahrerinnen zu groß.
Zum letzten Rennen der Bundesliga stand ich dann leider
allein am Start. Meine Teamkameradinnen waren alle krank und so kämpfte ich
mich als letzte Mohikanerin über den Kurs. Den Kurs finde ich ganz toll. Es
geht ständig rauf und runter und die Berge kommt man ganz gut hoch, wenn man
die Abfahrten gut runterfahren kann. Ich konnte ganz gut mit den Frauen
mithalten und am Ende fuhr ich auf den 10. Platz. In der Gesamtwertung verlor
ich leider noch einen Platz und schließe die Saison mit Platz 14 ab. Das
ärgerte mich ganz schön. Aber ok.
Die Saison ist nun zu Ende und eigentlich bin ich glücklich, dass alles erstmal
überstanden zu haben. Im nächsten Jahr fahre ich das erste Mal
Frauenbundesliga. Dieses Jahr konnte ich ja schon ein bisschen üben. Ich bin ja
oft mit den Frauen zusammengefahren. 😉 Jetzt heißt es erstmal 4 Wochen Beine
hochlegen und alles verdauen. Und dann wird wieder angegriffen! Die
Vorbereitung auf die neue Saison beginnt.